Christian, was hat dich im Jahr 2002 bewogen, für den BBZ-Vorstand zu kandidiere?
Meine Frau und ich wollten vor 28 Jahren vom Engadin nach Zürich ziehen. Ein Kollege riet mir, uns bei Wohnbaugenossenschaften zu bewerben. So habe ich – dem ABC folgend – alle mit einem persönlichen Brief angeschrieben. Bei B wie Brunnenhof hat es bereits geklappt. Das gute Miteinander mit den Nachbarn*innen, Familien mit Kindern und auch älteren Personen gefiel uns hier immer sehr. Nach ein paar Jahren meldete ich mich auf einen Aushang im Treppenhaus, mit dem man ein neues Vorstandsmitglied suchte. Die Vorstellung reizte mich, einen aktiven Beitrag für die Organisation zu leisten, die ein so positives Wohnumfeld zu Verfügung stellt und das mit sehr moderaten Mieten. Als Architekt wollte ich ausserdem dazu beitragen, dass alle Investitionen langfristig gut durchdacht sind und nachhaltig ausgeführt werden.
Welche Vorstandsaufgaben waren in all den Jahren deine liebsten?
Zum einen die Begleitung der Grossprojekte Ersatzneubauten in der Stammsiedlung. Zum anderen aber auch die umfassenden Küchen-Bäder-Sanierungen in den Siedlungen Fällanden, Käferholz und Widum. Es war jeweils sehr befriedigend und erfreulich, wenn wir auch im Kleinen tolle Lösungen finden konnten. Ich denke an die Winterertüchtigung der langen Ausfahrtsrampe aus der Tiefgarage im Käferholz oder an die neuen, grossen Spielplätze im Widum und Chimli sowie an die schönen Balkonvergrösserungen.
Gab es dabei auch nervige oder anstrengende Momente?
Wenn man baut, können die Neven immer mal strapaziert werden. Zum Beispiel, als für die neuen Balkone in der Siedlung Widum in Schwerzenbach wegen weltweiter Engpässe die Liefertermine von gewissen Bauteilen nicht eingehalten werden konnte. Oder bei den Problemen mit dem Regenwasserabfluss nach einer vom Bauingenieur empfohlenen Reduzierung der Erdschicht über einem Garagendach… Allerdings haben wir auch in den mühsamsten Situationen noch immer eine gute Lösung gefunden – auch wenn eben nicht immer im Tempo, das ich mir gewünscht hätte (schmunzelt).
In zwei Jahrzehnten passieren Veränderungen, auch in Genossenschaften. Wie hat sich die BBZ aus deiner Sicht gewandelt?
Ich persönlich finde, dass sich nicht so viel geändert hat, wie man meinen könnte. Früher war es vielleicht etwas geselliger. Nach Vorstandssitzung traf man sich beispielsweise meist noch im Restaurant «Fallender Brunnenhof» zu interessante Gespräche. Heute kommt das nicht mehr vor.
Was wünschst du der BBZ für die Zukunft?
Die vielen Aspekte, die ich bereits genannt habe und darüber hinaus, dass alle Genossenschafter*innen sehr gerne in der BBZ wohnen und gute, tolerante nachbarschaftliche Beziehungen pflegen. Dazu gehört insbesondere auch, dass sich die verschiedenen Generationen gegenseitig schätzen und speziell Familien mit Kindern einen schönen Ort zum Gedeihen haben.
Was sind deine persönlichen Pläne?
Ich bin Ende November letzten Jahres von Fällanden nach Baden umgezogen. Meine Frau und ich haben die Möglichkeit in der Nähe der Bäderstadt ein Haus umzubauen, auf das ich mich sehr freue. Als Architekt kann ich das selbst planen. Ein Grund, weshalb wir gerade in Baden gelandet sind, ist unsere Tochter, die dort wohnt und deren Familie wir näher sein möchten.
Interview: Philipp Grünenfelder